Gastbeitrag von Dr. Bernd Bode (Burgdorf)
Hornissen sind in unseren Gärten zwar relativ selten, aber durchaus präsent. Im Hochsommer kann man hier, wenn ein Nest in der Nähe ist, ein eigentümliches Verhalten beobachten. An Fliederbüschen sammeln sich die Fluginsekten und nagen dort an der Rinde, um an einen süßen Pflanzensaft zu gelangen. Diesen nehmen sie auf und schaffen ihn zu Ihrem Bau. Dort ernähren sie damit die jungen Larven und ihre Königin. Hornissen leben in Nestern mit einigen hundert Tieren, die sie jedes Jahr neu anlegen. Findet sich in der Nähe ein Fliederbusch, so zieht es schnell zahlreiche Hornissen dorthin und man kann ein emsiges und munteres Hin- und Herfliegen der großen Tiere sehen.
Durch das Abschaben der Rinde, mit dem Fachbegriff „Ringeln“ benannt und die Aufnahme des süßen Baumsaftes entstehen den Büschen in der Regel keine bleibenden Schäden, da nur dünnere Äste „angeknabbert“ werden. Zudem wird die Rinde des ausgewählten Astes in der Regel nicht rundherum abgenagt, so dass immer noch ein teilweiser Durchfluss der Planzensäfte zu den oberen Blattregionen gesichert bleibt. Schäden können am Busch jedoch z.B. durch Pilzbefall entstehen.
Einige Bilder aus den letzten Tagen im hiesigen Garten zeigen das rege Treiben.
Text und Fotos: Dr. Bernd Bode (Burgdorf)