Über 60 Interessierte verfolgten aufmerksam die Vortragsveranstaltung von Dr. Rita Lüder und ihrem Mann zum Thema "Pilze - faszinierende Fadenwesen". Es wurde verdeutlicht, dass das, was wir als Pilze bezeichnen, im Wald finden und als sogenannte Speisepilze sammeln, im Grunde nur die "Fruchtkörper" von riesigen und im Prinzip für uns nicht sichtbaren riesig großen Fadenwesen sind, deren besondere Bedeutung für die Ökosysteme wie zum Beispiel unseren Wald für die meisten Menschen noch vollkommen unbekannt ist. So kommunizieren und kooperieren bestimmte Pilzarten und bestimmte Baumarten miteinander und beide Seiten profitieren davon. All dies geschieht für unsere Augen unsichtbar im Erdreich.
Besondere Aufmerksamkeit erhielt das Angebot der eingeladenen Referenten, frisch gesammelt und mitgebrachte Pilze (hier natürlich Speisepilze, wenn fachkundig gesammelt wurde) in der Pause zwischen den beiden Vortragsblöcken zu begutachten und in Hinblick auf ihre Verwertung einzuordnen. Eine wichtige Erkenntnis dabei: gesammelte Pilze sind zu behalten wie frischer Fisch und rohes Fleisch, also im frischen Zustand zu bearbeiten und zuzubereiten. Das große Gesundheitsrisiko bei Pilzen liegt in der Veränderung der Eiweißstrukturen, die dem menschlichen Körper massive Probleme bis hin zum Tod verursachen können.
Auch wurde mit manchem Irrglauben aufgeräumt: Gut schmeckende Pilze müssen nicht unbedingt genießbar und ungefährlich sein und Pilze, an denen schon Schnecken zum Beispiel geknabbert haben, sind damit nicht automatisch für den Menschen genießbar.
Der große Applaus am Ende der Veranstaltung unterstrich die gelungene und verständliche Darstellung eines großen und wichtigen Themas, das in den verschiedenen Richtungen nach weiterer Vertiefung verlangt.
Text und Fotos: Detlev Rossa
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